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"Der Biotopverbund ist dann gegeben, wenn ein räumlicher Kontakt zwischen Lebensräumen besteht." (wikipedia.de)

 


Grünes Besenmoos (Dicranum viride)

Grünes Besenmoos


Diplom-Geoökologe Arnbjörn Rudolph

Diplom-Geoökologe Arnbjörn Rudolph


Buche mit Massenbestand des Grünen Besenmooses
Alte Buche mit Massenbestand des Grünen Besenmooses (inspiziert von Herrn Münch/LWF)

Auf der Suche nach dem Besenmoos
Auf der Suche nach dem Besenmoos


Fotos: Arnbjörn Rudolph (1), Christine Franz (1) und Daniel Kufner (5) © 2010


FFH-Kartierung Grünes Besenmoos


Manch kleines - und nur auf den ersten Blick - unscheinbares Lebewesen bleibt uns Menschen im Alltag verborgen, doch auch solche Mini-Organismen prägen den Wert unserer Landschaftsräume.

Das Grüne Besenmoos (Dicranum viride) gehört zu diesen wertvollen Zwergen. Als europaweit geschützte Art im Rahmen der FFH-Richtlinie hat seine Existenz maßgeblich dazu beigetragen, dass die Wälder zwischen Eggstätt und Seeon als "Natura 2000 Schutzgebiet" ausgewiesen wurden. Anlässlich einer Kartierung im Oktober 2010 erfasste Diplom-Geoökologe Arnbjörn Rudolph im Auftrag der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) die aktuellen Vorkommen dieser seltenen Moosart im Biotopverbund.

Das Grüne Besenmoos wächst bevorzugt an der Rinde alter Laubbäume (z.B. an Seeufern, die ausreichend Luftfeuchtigkeit bieten) und beginnt sein Wachstum meist in Ritzen und Spalten der Borke. Schräg wachsende Bäume werden gerne besiedelt. Als Bestimmungshilfe dient die Fingerprobe: berührt man das Moos leicht mit feuchten Fingern, so brechen die Spitzen seiner Triebe ab. Auf diese Weise werden die Besenmoos-Klone von Tieren oder durch den Wind verbreitet und können an anderen Stämmen wieder Fuß fassen. Sobald man seine individuelle Moos-Perspektive etwas geschärft hat, wird auch die intensiv smaragdgrüne Färbung des Grünen Besenmooses deutlich.

Um den Erhalt des Grünen Besenmooses sicher zu stellen, sollte bei der Holzernte möglichst Rücksicht auf naturnahe Laubwald-Bestände (insbesondere Buchen, Eichen und Erlen) genommen und grundsätzlich ein ausreichender Totholzanteil im Wald aufrecht erhalten werden.

FFH-Kartierung Grünes Besenmoos

Hast Du schon jemals Moos gesehen ?
Nicht bloß so im Vorübergehen, so nebenbei, von obenher, so ungefähr -
nein, dicht vor Augen, hingekniet, wie man sich eine Schrift besieht ?
Oh Wunderschrift ! Oh Zauberzeichen ! Da wächst ein Urwald ohnegleichen,
und wuchert wild und wunderbar, im Tannendunkel, Jahr für Jahr,
mit krausen Fransen, spitzen Hütchen, mit silbernen Trompetentütchen,
mit wirren Zweigen, krummen Stöckchen, mit Sammethärchen, Blütenglöckchen,
und wächst so klein und ungesehen - ein Hümpel Moos.
Und riesengroß die Bäume stehen (...)
Hast Du schon jemals Moos gesehen ?

Siegfried von Vegesack (1888-1974)