Artenvielfalt im Biotopverbund

   
   
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"Der Biotopverbund ist dann gegeben, wenn ein räumlicher Kontakt zwischen Lebensräumen besteht." (wikipedia.de)

 


Kreuzotterweibchen

Kreuzotterweibchen


Kreuzottermännchen

Kreuzottermännchen


Schwarze Kreuzotter (Höllenotter)
Schwarze Kreuzotter (Höllenotter)


Kreuzotter-Habitat
Das renaturierte Hochmoor im Weitmoos bietet ideale Bedingungen für die Kreuzotter.


Kreuzotternbeute
Wo viele Frösche und Waldeidechsen leben, gibt es auch viel Beute für die Kreuzotter.



Kreuzotter-Fotos: © Dr. Wolfgang Völkl


Die Kreuzotter (Steckbrief)

Kreuzottertag in Eggstätt, 22.09.2010

Kreuzotter (Vipera berus)
Rote Liste Bayern 2 (stark gefährdet)

Weibchen: Länge bis zu 85 cm, braune Grundfärbung
Männchen: Länge bis zu 55 cm, graue oder silbrige Grundfärbung
Bei beiden Geschlechtern auch schwarz gefärbte Tiere ohne Zickzack-Muster

In Bayern drei Verbreitungsschwerpunkte:
Alpen und Voralpenland, Bayerischer Wald, Fichtelgebirge
ansonsten allgemein starker Rückgang in Bayern !

Klassische Kreuzotter-Lebensräume:
Naturlandschaft: Moore, lichte Seeufer, alpine Flussauen, hochalpine Matten
Kulturlandschaft: Streuwiesen, Waldränder, Waldlichtungen, Bahnlinien

Nahrung: Mäuse, Eidechsen, Amphibien (Frösche, Molche)

Entwicklung und Wachstum: Das Schuppenkleid der Kreuzotter wächst nicht mit, deshalb häuten sich Kreuzottern in regelmäßigen Abständen. Kurz vor der Häutung erscheinen die geschlitzten Pupillen der Otter trüb, da sich die Haut am Auge bereits zu lösen beginnt. Dann platzt die Haut über dem Kopf und die Otter schält sich aus ihrer alten Hülle, indem sie sich durch Zweige und Gestrüpp hindurchwindet. Übrig bleibt das sogenannte Natternhemd, das man mit etwas Glück auch als "Kreuzotternhemd" in der Natur finden kann.

Fortpflanzung: Kommentkämpfe zur Paarungszeit im Frühling (Männchen ringen eng verschlungen miteinander um die Weibchen), lebendgebährend / ovovivipar (Eihülle zerreisst während oder kurz nach der Geburt), 3 bis 15 Jungtiere (sofort selbständig und giftig), Geburt Mitte August bis Anfang Oktober

Aggressivität: Kreuzottern sind von Natur aus nicht aggressiv gegenüber Menschen - sie beissen erst dann, wenn sie gereizt werden oder wenn man versehentlich auf sie tritt. Kreuzottern flüchten in aller Regel, wenn sie sich gestört fühlen, denn auch sie haben viele Feinde (Wildschweine, Greifvögel und Raben, Reiher, Iltis etc.) und wollen nicht selbst zur Beute werden.

Gift: Herz-Kreislaufgift - von der Menge darauf abgestimmt, ein Tier von der Größe einer Maus zu töten. Die Maus wird anschließend im Ganzen verschluckt und verdaut (Nahrungsbedarf etwa 7 Mäuse pro Sommer).
Für den Menschen (auch Kinder) und Hunde ist das Gift in den allermeisten Fällen nicht tödlich. Wichtig beim Biss: ruhig bleiben, Schockzustand möglichst vermeiden. Immer einen Arzt aufsuchen, der die Wunde behandelt. Symptome: Schwellungen, Blutergüsse, Kreislaufstörungen

Vermeidung von Bissen: feste Schuhe, lange Hosen, Vorsicht !

Schutz / Artenhilfsmaßnahmen: Moore und andere wertvolle Biotope schützen oder renaturieren, Streuwiesen bewirtschaften, Waldränder auflichten, Asthaufen oder Holzstösse aufrichten, Amphibienteiche anlegen, klimatisch günstige Kleinstrukturen schaffen, Biotopverbund schaffen (räumliche Verbindungsachsen sind insbesondere für Kriechtiere wie die Kreuzotter überlebenswichtig).

Öffentlichkeitsarbeit: Aufklären und Ängste abbauen durch Information und Umweltbildung über die Kreuzotter. Trotz Ihrer Giftigkeit bleibt sie ein faszinierendes Wesen aus dem uralten Reich der Reptilien !