Beweidung / Entbuschung
Landschaftspflege mit Brillenschafen und Arbeitseinsatz von Hand
Beweidungsprojekte erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit in der Landschaftspflege: sie stellen oft eine preiswertere Alternative zur Mahd dar und führen auch unter schwierigen Bedingungen (z.B. bei steilen Hanglagen oder in Feuchtwiesen) zum Erfolg.
Der Einsatz von vierbeinigen Landschaftspflegern (Rinder, Pferde, Schafe oder Ziegen) wird auch von der Bevölkerung positiv gesehen. Haustiere sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft: sie erzeugen einerseits den nötigen Beweidungsdruck, um eine Verbuschung der Flächen zu verhindern und schaffen andererseits ein Mosaik aus unterschiedlichen Wuchshöhen und Wachstumsbedingungen für Pflanzen. Deshalb sind sie gerade für den Einsatz auf ökologisch wertvollen Offenland-Biotopen geeignet und beeinflussen die Artenvielfalt positiv.
Häufig setzt man Beweidung und Entbuschung in Kombination ein.
Nachdem Biotope von Hand, mit dem Freischneider oder mit der Motorsäge frei gestellt wurden, treibt man in den nächsten Jahren Weidevieh über die Flächen, die durch Verbiss den Stockausschlag klein halten und eine positive Entwicklung des neu geschaffenen Offenland-Lebensraums ermöglichen.
Dabei dient
die Herde auch als Transportmittel: im Fell von Schafen und Ziegen wandern Samen, Heuschrecken, Spinnen und manchmal sogar kleine Eidechsen als blinde Passagiere mit. Der
Wanderschäfer und seine Haustiere liefern damit einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Artenvielfalt im Biotopverbund.
Im Biotopverbund lief von 2002 bis 2009 ein Beweidungsprojekt durch Schäfer Jakob Wiesheu mit insgesamt 200 Brillenschafen und Ziegen.