Moor-Renaturierung
Klimaprogramm Bayern 2020 Moore
Jeder Hektar entwässertes Hochmoor setzt die gleiche Menge an Kohlendioxid frei wie ein Mittelklassewagen mit einer Fahrtleistung von 20.000 km im Jahr.
Deshalb werden im Rahmen des „Klimaprogramm Bayern 2020 Moore“ neben Maßnahmen im technischen Umwelt- und Klimaschutz auch Mittel für die Renaturierung der bayerischen Hochmoore zu Verfügung gestellt. Sie erfüllen eine wichtige Funktion bei der Reduktion klimawirksamer Gase in der Atmosphäre.
Koordiniert werden die Maßnahmen von Dipl.-Biologin Vroni Feichtinger (Regierung von Oberbayern), die bis 2008 als Projektbetreuerin für den Biotopverbund aktiv war. Dort wurden bereits in den vergangenen Jahren entwässerte Hochmoore wiedervernässt (z.B. Burghamer Filz und nördliches Weitmoos). Weitere Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren im Rahmen des neuen Förderprogramms „KLIP 2020 Moore“ umgesetzt werden.
Ziel der Renaturierungsmaßnahmen ist die Wiederherstellung des natürlichen Wasserspiegels im Hochmoorkörper, der wenige Zentimeter unter der Bodenoberfläche liegt und im Jahresverlauf kaum schwankt. Dadurch werden die an Nässe, Nährstoffarmut und saure Umgebung angepassten Pflanzen- und Tierarten der Hochmoore gefördert. Insbesondere Torfmoose können sich unter diesen Bedingungen wieder ausbreiten. Sie besitzen eine Wasser-Aufnahmefähigkeit von nahezu 100 Prozent. Als wichtigster Torfbildner stellen sie den entscheidenden Faktor für den Wasserhaushalt eines Hochmoors dar.
Das Verschließen der Entwässerungsgräben und die anschließende Wiedervernässung im Rahmen der Renaturierung von Mooren schafft …
Neue Lebensräume:
Biotope für die hochspezialisierte Pflanzen- und Tierwelt der Hochmoore.
Wasserrückhalteflächen: Moore fangen Niederschlagsspitzen bei Starkregen auf und geben das Wasser anschließend langsam wieder an ihre Umgebung ab.
Natürliche Kohlendioxid-Speicher: klimaschädliche Gase wie CO2, Methan oder Lachgas, die bei der Entwässerung von Mooren durch die Zersetzung abgestorbener Biomasse entstehen, können im Rahmen der Wiedervernässung wieder im Torf gebunden und somit abgepuffert werden.
Der konsequente Schutz und die Renaturierung der Moore trägt zum Erhalt einer unverwechselbaren Urlandschaft bei und öffnet uns Menschen noch heute – mehr als 10.000 Jahre nach dem Ende der letzten Eiszeit – ein Fenster in die Vergangenheit !
Weitere Infos über das Klimaprogramm finden Sie hier:
Faltblatt "Moore. Vielfalt. Oberbayern" (pdf)
Hrsg.: Regierung von Oberbayern 2010