Die Seen der Eggstätt Hemhofer Seenplatte
Naturschutzgebiet seit 1939 (Landkreis Rosenheim)
Der Langbürgner See im südlichen Teil des Naturschutzgebiets ist mit mehr als einem Quadratkilometer Fläche der größte innerhalb der Eggstätt Hemhofer Seenplatte. Er ist so verwinkelt und buchtenreich, dass man sein tatsächliches Ausmaß von vielen Stellen aus nur erahnen kann. Seine maximale Tiefe beträgt 37 m. Genau wie seine Umrisslinien besteht auch der Seeboden aus einem vielfältigen Relief unterschiedlicher Einzelbecken. Umgeben ist der See von einem fast durchgehenden Saum aus Röhricht und Wald und er verfügt über die beste Wasserqualität aller Seen der Eggstätt Hemhofer Seenplatte. Der Langbürgner See wird stark von Erholungssuchenden genutzt. Baden ist aber nur an den dafür vorgesehenen Badestellen erlaubt. Die Nutzung von Privatbooten, Schlauchbooten und Surfbrettern ist untersagt.
Ganz im Norden des Schutzgebiets liegt der fast kreisrunde, flache Pelhamer See. Er ist untergliedert in ein nur 5 m tiefes Becken am Nordrand und ein Hauptbecken mit bis zu 21 m Tiefe. Der Pelhamer See ist umgeben von einem breiten Gürtel aus Schilfflächen, Verlandungszonen und Streuwiesen. Weil entlang seiner Zuflüsse intensive landwirtschaftliche Nutzung betrieben wird und die ausgebrachten Düngemittel über die Gräben in den See eingetragen werden, weist er den höchsten Nährstoffgehalt innerhalb der Seenplatte auf. Am Westufer bei Pelham befindet sich eine Badestelle.
Der Kautsee liegt im Zentrum des Naturschutzgebiets. Seine dreilappige Gestalt erklärt, wieso er vom Wanderweg aus nie in seiner vollen Ausdehnung bewundert werden kann. Aus der Luft erkennt man, dass seine Ufer von wertvollen Moorbereichen und bewaldeten Moränenhügeln umgeben sind. Heute existieren nur mehr seichte Verbindungen zwischen den drei Seebecken, die durch fortschreitende Verlandungsprozesse mehr und mehr geschlossen werden.
Kreisrund und die tiefste Stelle genau in der Mitte – so entspricht der Kesselsee dem Idealbild eines Toteissees. Wahrscheinlich bildet er den Restsee einer bereits verlandeten Seitenbucht des Schloßsees.
Der 1,2 km lange, aber nur 400 m breite Schloßsee bildet die Nord-Süd-Verbindung der Seenplatte. Am südlichen Rand befindet sich „Schloß Hartmannsberg“, das im Besitz des Landkreises Rosenheim ist und für Veranstaltungen, Ausstellungen und Tagungen zur Verfügung steht. Die restlichen Uferbereiche des Schloßsees sind von naturnaher Vegetation – Schilfröhricht, Weidengebüsch und kleinen Waldinseln - umgeben. In manchen Bereichen finden sich üppige Schwimmblattgesellschaften aus Teich- und Seerosen.
Der Blassee liegt in einem fast kreisrunden Kessel. Er wird ausschließlich von Niederschlägen gespeist und weist an seinen Ufern ausgedehnte Schwingrasen und Moorbiotope auf.
Die kleineren Seen der Seenplatte - Stettner See, Einbessee und Thaler See - liegen an den Rändern des Naturschutzgebiets verteilt und bieten versteckt liegende Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere. Dazu gehören auch die Lemberger Gumpen - zwei kleine „Mooraugen“ südlich des Kesselsees.
Der Hartsee ist der tiefste aller Seen des Schutzgebiets (nahezu 40 m). Er ist zugleich das letzte Glied der Wanderung des Wassers innerhalb der Seenplatte und besitzt als einziger See einen oberirdischen Ablauf in die Hartsee-Achen. Fast auf der gesamten Uferlänge findet sich ein Schilfgürtel mit einem kleinräumigen Mosaik an Verlandungszonen. Der Hartsee wird zum Baden, Angeln und Boot fahren genutzt.
Bitte bleiben Sie auf den Wegen und achten Sie auch an den Badestellen auf eine schonende Behandlung der Uferzonen und Schilfbereiche (wertvolle Ruhezonen für Wasservögel, Insekten und Amphibien) !