Ameisenbläulinge
Faszinierende Lebensgemeinschaft mit Futterpflanze und Ameise
Ameisenbläulinge (wissenschaftliche Gattung „Maculinea“) zählen
zu den interessantesten heimischen Schmetterlingsarten. Sie entwickeln sich in enger Lebensgemeinschaft mit ihrer Raupenfutterpflanze sowie bestimmten Knotenameisenarten.
In deren Nestern finden die Bläulingsraupen Schutz und Nahrung, dort überwintern und verpuppen sie sich. Im nächsten Sommer (Mitte Juni bis Juli) schlüpfen die kleinen, blauschillernden Falter aus ihrer Puppenhülle und der ewige Kreislauf der „Metamorphose“ (= Verwandlung) beginnt von Neuem.
Aufgrund ihrer anspruchsvollen Überlebensstrategie zählen Ameisenbläulinge zu den am meisten gefährdeten Tagfalterarten Europas. Sie leiden besonders unter Biotopzerstörung und der Aufgabe traditioneller Nutzungsformen bzw. Nutzungsintensivierung in der Landwirtschaft (v.a. häufige Mahd mehr als 2 x pro Jahr, Absenkung des Wasserstands, Düngung).
Im praktischen Naturschutz dienen sie als Indikatoren für hochwertige, intakte Lebensräume und sind geschützt im Rahmen der „Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richtlinie“ der Europäischen Union.
Im Biotopverbund-Gebiet leben sogar noch zwei Arten von Ameisenbläulingen:
der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous, RL Bayern 3 = gefährdet) und der etwas größere und noch seltenere Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea telejus, RL 2 Bayern = stark gefährdet).