Zwerglibelle (Nehalennia speciosa)
Zwerglibellen-Portrait
(© Christiane Mayr)

Zwerglibelle (Nehalennia speciosa)
Zwerglibelle (Länge etwa 2,5 cm)

Blick in den Lebensraum der Zwerglibelle
Zwerglibellen-Habitat

Blick in den Lebensraum der Zwerglibelle
Wassergefüllte Schlenke im Übergangsmoor aus der Froschperspektive

Blick in den Lebensraum der Zwerglibelle
In solchen trittempfindlichen Lebensräumen entwickeln sich die Larven der Zwerglibelle. Einer von vielen guten Gründen, das Wegegebot in den Naturschutzgebieten und Mooren zu befolgen !

Zwerglibellen-Fotos: © Christiane Mayr


Zwerglibelle

Die kleinste Libelle hat große Ansprüche an ihren Lebensraum !

Zwerglibelle (Nehalennia speciosa)

Die Zwerglibelle (Nehalennia speciosa) - mit etwa 2,5 cm Körperlänge die kleinste heimische Libellenart - ist leicht zu übersehen und zeigt sich nur den geübtesten Augen unter den Naturbeobachtern. Ihre Bestände können von Jahr zu Jahr stark schwanken, gleichzeitig findet man sie teilweise über Jahrzehnte auch an kleinsten Vorkommensorten. Die besten Bestände der Zwerglibelle befinden sich heute in Südbayern. Auch das Biotopverbund-Projekt trägt damit eine besondere Verantwortung für diesen versteckt lebenden Zwerg.

Die Zwerglibelle bewohnt ganz spezielle Lebensräume und ist ausgesprochen anspruchsvoll bezüglich der Vegetationsstruktur ihres Habitats. Meist ist sie an relativ nährstoffarmen Moorkomplexen mit Schwingrasen, Übergangs- oder Niedermoorschlenken zu finden, die über konstanten Wasserstand (5-15 cm Tiefe) verfügen. In solchen Kleinstgewässern reduziert sich der Feinddruck und die Larven der Zwerglibelle können sich ungestört entwickeln. Schon kleinste Eingriffe in die trittempfindlichen Fortpflanzungsgewässer können fatal sein.

Nach dem Schlüpfen bevorzugen die erwachsenen Libellen (sog. "Imagines") wiederum ganz bestimmte Habitate: Schlenken mit Zwerglibellen-Vorkommen weisen meist einen gleichmäßig hohen, rasigen Seggenbewuchs auf, an denen die kleinen Insekten ihre Hochzeitstänze und Paarungsräder vollführen. Die Flugzeit der Zwerglibelle dauert von Anfang Juni bis Ende August. Weil Zwerglibellen recht schlechte Flieger sind, haben sie eine geringe Ausbreitungstendenz und werden oft nur passiv vom Wind an neue Vorkommensorte verdriftet.

Entscheidend für das langfristige Überleben der Zwerglibelle ist der Schutz ihrer letzten Vorkommensorte an Seen, Sümpfen und Mooren sowie die Renaturierung benachbarter Übergangs- und Niedermoore.


Zwerglibelle (Nehalennia speciosa)
Rote-Liste-Status (Bayern) 1 – vom Aussterben bedroht