Gelbbauchunke
Sie trotzt (fast) allen Unkenrufen !
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) gehört zu den ursprünglichsten Amphibienarten Mitteleuropas. Sie wird kaum 5 cm lang und ist an der Oberseite unscheinbar braun gefärbt. Erst wenn Gefahr droht und sie sich in die sog. "Kahnstellung" begibt (mit dem Bauch nach oben), entdeckt der Beobachter die leuchtend gelbe Warntracht mit schwarzen Flecken auf der Körperunterseite. So weist die Unke ihre Freissfeinde auf das Hautgift hin, das sie in Gefahrensituationen absondert. Für den Menschen wirkt es nicht giftig, aber schleimhautreizend.
Die Gelbbauchunke bevorzugt Pionierlebensräume, die nur durch regelmäßige Störungen erhalten bleiben, weshalb man sie am häufigsten in Steinbrüchen, Kiesgruben oder auf Truppenübungsplätzen findet. Tümpel und temporäre Kleingewässer oder sogar Reifenspuren und Vertiefungen, in denen sich Wasser sammelt, dienen ihr als Laichplatz. Dort legen die Weibchen kleine Laichklumpen an Pflanzenstängel. Bereits nach zwei bis drei Tagen schlüpfen die Kaulquappen und es dauert nur ca. fünf Wochen, bis sie das Wasser verlassen können.
Durch diese perfekte Anpassung an einen unsteten Lebensraum können Gelbbauchunken neue Biotope rasch besiedeln. Gleichzeitig sind sie durch das Auffüllen kleiner Tümpel, Sukzession und Verinselung Ihrer Populationen stark gefährdet.
Bei näherer Betrachtung entdeckt man eine weitere Besonderheit der Gelbbauchunke: ihre herzförmigen Pupillen. Diese kleinen Amphibien können außerdem ein beträchtliches Alter erreichen: Gelbbauchunken können bis zu 27 Jahre alt werden !
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Rote Liste (Bayern) 2 - stark gefährdet)
FFH-Richtlinie Anhang II und IV (europaweit streng geschützte Art)